Galli für die Wirten

In vielfacher Hinsicht schmerzt der zweite Corona LockDown die Musizierenden der Stadtkapelle Gallneukirchen. Seit Mitte Oktober ist es ihnen nicht mehr möglich ihrer großen Leidenschaft, der Blasmusik, gemeinsam nachzugehen. Beinahe so wichtig wie die wöchentliche Probe ist das Nachbesprechen der geübten Stücke und die Vorschau auf bevorstehende Veranstaltungen in der lokalen Gastronomie, der durch das bekannte Virus auch sehr viel abverlangt wird. Seit die Gaststätten geschlossen sind, bleibt nur die bei den Wirten eingerichteten Selbstabholung von Speisen.

Die Kapellenmitglieder machen aus der Not eine Tugend und riefen die Aktion „Galli für die Wirten“ ins Leben, und unterstützen die Lokale ihres Vertrauens, indem sie, anstatt das Schnitzel zu Hause selbst heraus zu backen, oder die Pizza ins Rohr zu schieben, ihre Lieblingsspeisen eben dort bestellen.

In der Zeit, in der die Schanktische geschlossen sind, haben die Musikantinnen und Musikanten, ihre Familien und Freunde bis jetzt 140 Portionen im Wert von rund 1655 € verzehrt. Die Stadtkapelle hofft, so einen kleinen Beitrag beizutragen, um die Not der Gastronomie vor Ort ein wenig zu lindern, dass sie, wenn es wieder möglich ist, dort einkehren können.

Während die Musizierenden durch die gehaltvolle Kost langsam Hüftgold ansetzen, wächst auch das neue Probelokal, das neben der Landesmusikschule gebaut wird. Für einen Teil der Baukosten kommt die Stadtkapelle selbst auf. Daher schmerzt die Absage von zwei Konzerten, einem Dämmerschoppen und des Weihnachtsmarktes besonders. Auch die geplante „Musiroas in Gallneukirchen“ – Kleingruppen spielen sich von Haus zu Haus und bitten um Unterstützung bei ihrem Projekt – konnte nicht durchgeführt werden. Das Virus verhinderte bis jetzt, die große finanzielle Herausforderung in Angriff zu nehmen. Die Verantwortlichen hoffen daher, dass die Zahlen eine baldige Probearbeit erlauben und die Kapelle ihr treues Publikum mit ihrem Spiel erfreuen kann.